Warum Deinem Hund Entspannung beibringen?
Ist Dein Hund aufgeregt, ängstlich oder gestresst?
Läuft Eure Beziehung so, wie Du es Dir wünschst und vorgestellt hast?
Lässt sich Dein Hund überall anfassen?
Kommt er vielleicht schlecht zur Ruhe, zieht an der Leine, fürchtet sich oder wirkt manchmal "kopflos", unkonzentriert?
Dann solltest Du ihm Entspannung beibringen.
Warum?
Stress gefährdet Eure Gesundheit
Stress ist ein Stoffwechselzustand.
Hä? Was heißt das denn, und was ist daran gesundheitsgefährdend?
Vielleicht denkst Du, Stress ist für Dich, wenn Dein Hund einen anderen Hund oder Menschen anbellt?
Vielleicht denkst Du, es ist Stress für deinen Hund, wenn er die ganze Zeit an der Leine zieht?
Was wirklich Stress bedeutet, ist das, was in so einer Situation im Körper passiert.
Ein Reiz löst eine Reaktion aus, z. B. löst das Erblicken Deines "Erzfeindes" eine Schimpftirade aus.
Oder ein spannender Geruch aktiviert die Beinmuskeln um schnellstmöglich dorthin zu gelangen.
Dafür werden im Körper Hormone ausgeschüttet, die bewirken, dass wir (und unsere Hunde) bereit sind für Flucht oder Angriff.
Die Durchblutung wird gefördert, der Herzschlag erhöht, die Verdauungstätigkeit runter gefahren.
Das ist absolut sinnvoll, wenn wir wirklich etwas Bedrohliches erleben.
Oder damit wir uns überhaupt von A nach B bewegen können und überhaupt aktiv sein können.
Wenn allerdings dieser Alarmzustand im Körper aufrecht erhalten wird, ohne dass wir reagieren (können), können die Hormone im Körper nicht abgebaut werden.
Wenn der Herzschlag hoch bleibt und die Verdauung eingestellt wird, kannst du Dir vielleicht vorstellen, dass auf längere Sicht die Organe darunter leiden.
Deshalb ist Stress und Anspannung etwas durchaus Gutes und Sinnvolles - solange nach solchen akuten Phasen ausreichend lange Phasen der Entspannung und damit der Erholung folgen.
Wie Deinem Hund Entspannung beibringen?
Wie kommt Ihr aus Eurer Haltung und Euren Gewohnheiten heraus, damit neue Erfahrungen, Bewegungsabläufe und Verhaltensänderungen möglich werden?
Mit der allererste-Hilfe Maßnahme:
ATMUNG
Fang bei Dir an - mit dem, was immer da ist
(Anhalten)
AUS-Atmen
Schultern lockern
Leine lockern
Durchatmen
ENTSPANNEN
Sei da - eine Übung
Sei einfach da.
Lass Alles ziehen und nimm wahr, dass Du
JETZT
HIER
bist.
Atme ein, atme aus.
Nutze Deinen Rhythmus.
Wenn Du (noch) aufgeregt bist und schnell, flach atmest, ist das ok.
Konzentriere Dich jetzt auf Deine Atmung.
Beim Einatmen machst Du Dich ganz groß oder Du stellst Dir vor bzw. Du fühlst, dass Du ganz groß wirst.
Beim Ausatmen lässt Du die Schultern fallen.
Dein ganzer Körper entspannt sich.
Wie entspannt das meinen Hund?
Diese Atemübung bzw. das bewusste Ausatmen, Schultern fallenlassen und den Körper entspannen ist mir inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen.
Wann immer ich Spannung wahrnehme, egal ob bei mir, anderen Menschen oder Hunden, kommt es wie ein Reflex und ich atme deutlich aus.
Auch in meinen Kursen ist das meistens die erste Übung, die ich mit meinen TeilnehmerInnen mache.
Und wenn Du schon ein bisschen von mir weißt, dann weißt Du vielleicht, dass ich Ruhe fühlbar machen kann.
Das bewusste Ausatmen ist der allererste und mega wirkungsvolle Schritt dazu.
Probiere es mal aus: in dem Moment, in Du Dich entspannst, überträgt sich diese Entspannung auf Lebewesen in deiner Umgebung.
Warum ist das AUS-Atmen so effektiv?
Wir werden als effektive Atmer geboren.
Im Alter von etwa sechs Jahren werden wir zu Brustatmern.
Es ist völlig normal, dass die Atmung flacher wird, wenn wir stark konzentriert oder nervös sind.
Auch für unsere Hunde.
Atmen entspannt - beginne mit dem AUSATMEN.
Ein typisches Beispiel:
der Hund bellt und wir halten den Atem an.
(Achte mal drauf)
Besser ist: Erst einmal AUSatmen.
Tipp: Nicht den Atem pressen oder steuern, sondern eher hinter ihm her spazieren.
Dabei kannst Du Dir etwas vorsagen, das beruhigt, etwa »Ruhe« oder »es geht auch anders«.
So werden die Stressbotenstoffe Adrenalin und Noradrenalin abgebaut und wir entspannen.